Am Anfang war das Wort

09.01.2021

Wie heisst es so schön: Am Anfang war das Wort.

Ein Wort ist wie ein Same.

So, wie Samen nicht immer auf fruchtbaren Boden fallen, fallen auch Worte nicht immer auf fruchtbare Böden.

Mit Worten weben und stricken wir unsere Welt. Unter anderem.

Unsere Kommunikation läuft heute zu einem grossen Teil über Worte.

Wir verwenden Worte, um Dinge zu erklären, zu erzählen usw.

Doch verstehen wir sie auch? Und verstehen wir alle unter einem Wort das Gleiche?

Wieso reden so viele Menschen "an sich vorbei"?

Worte sind Schwingungen. Energie. Worte sind Kräfte. Sie können erbauen, heilen, uns aufbauen und bekräftigen….oder eben im schlechten Fall das Gegenteil.

Wenn Menschen nicht auf der sogenannt gleichen Wellenlänge sind, können sie sprechen, was sie wollen, der andere wird es nicht oder nicht richtig verstehen. Selbst wenn sie beide die gleiche Landessprache sprechen. Das Gegenüber wird zwar die Worte akustisch hören, aber nicht verstehen. Nicht in sich aufnehmen können. Es gibt aber auch ein schöner gegenteiliger Effekt. Wenn jemand eine andere Landessprache nicht sprechen kann, aber sich auf der gleichen Wellenlänge befindet, kann er es auf emotionaler gefühlter Ebene trotzdem "verstehen". Man sagt ja auch, der Ton macht die Musik, und Musik wiederum ist sehr eine universelle Sprache.

So, wie ein Same eine Blume erbaut, erbildet, ausbildet, da im Samen der ganze "Blueprint" bzw. Information für die zukünftige Blume enthalten ist, können Worte uns erbauen und erbilden, unser Inneres ausbilden. Ihm eine Form geben.

Hinzu kommen die Begriffe. Oftmals sind um ein Wort so viele Konstrukte gebaut worden, welche wir einfach, ohne zu hinterfragen, übernehmen, und bauen dann obendrauf noch unsere eigenen Konstrukte, sodass wir unter einem Begriff irgendwann gar nichts Klares mehr verstehen, wir können dann überhaupt nichts mehr "greifen"…es ist uns kein Griff mehr, kein Begriff. Wir fühlen uns dann "in der Luft hängend" wie ein Bergsteiger an einer Felswand, welcher kein Griff mehr hat an der Felswand. Ein sehr unangenehmer Zustand.

Wir fühlen uns dann "verstrickt" oder gefangen wie eine Fliege in einem Spinnen-Netz. Aber haben wir schon einmal von einer Spinne gehört, die sich in ihrem eigenen Netz verfängt? Ich nicht. Aber bei uns Menschen geschieht das häufig. Im Gegensatz zu uns, ist die Spinne "in ihrem Element" sowie im Moment präsent, gegenwärtig, wenn sie ihr kunstvolles, geometrisches Netz spinnt. Sie benötigt für ihr Kunstwerk und die Präzision noch nicht einmal einen Massstab oder ein Wissen um eine Masseinheit!
Sie spinnt einfach!☺ Die Spinne ist zum Spinnen berufen!

Und wir? Was sind unsere Elemente, was ist unser Element? Sind wir "in unserem Element"….fühlen wir uns eins mit uns, präsent, lebendig, kraftvoll, wir beschenken dadurch die Welt, und auch uns selbst.

Wir vergessen oft, dass wir ebenso spinnen und weben und stricken, mit unseren Worten, Taten, Gedanken und Gefühlen, fast wie die Spinne☺

Es ist wichtig, dass wir unser Haus, unseren Tempel, unseren Körper, mit welchem wir hier auf Erden wandeln, beleben und beseelen. In ihm präsent sind. So wie ein Gärtner sein einge-pflanzter Same nicht einfach ausser Acht lässt, sondern ihn liebevoll umsorgt, hegt und pflegt, dürfen, ja sollen wir unserer Seele ein schönes zu Hause bieten. Ein Zuhause, worin sie gerne einkehrt, ist und bleibt und sich zum Ausdruck bringen, sich entfalten kann. Sich entwickeln kann, erstrahlen kann in ihrer schönsten und vollsten Pracht, wie die Blüte einer Blume, die zur Frucht wird.

Nur sind wir Menschen oft nicht in uns zu Hause. Oftmals sind wir weg, seehr weit und lange weg. Was passiert mit einem Haus, welches leer steht?

Um zu wissen, was ein Wort/Begriff bedeutet, können wir unterschiedlich vorgehen, um es herauszufinden. Wir können das Wort, ganz unserem Zeitgeist entsprechend, googeln, oder es sonst irgendwo nachlesen. Ich nenn das einmal "die intellektuelle Tour", ganz ohne zu werten, es ist eine Möglichkeit. Je nach Wort, nützt uns das Nachlesen jedoch nicht sonderlich viel. Wir können etwas nur soweit verstehen, wie es mit uns "in Resonanz geht". Haben wir für ein Wort noch keinen "Resonanzkörper", sind wir nachher, nach dem Nachlesen, nicht wirklich schlauer. Nicht weiser.

Eine andere Möglichkeit ist, dass wir das Wort in uns aufnehmen, so, wie wir einen Bissen Apfel essen und dieser von unserem Körper aufgenommen, verarbeitet und verdaut und integriert wird. Wir können das Wort in uns bewegen, wiegen, mit ihm sein, mit ihm in Beziehung treten. Das Wort schmecken, kauen und verdauen. Das kann einige Minuten dauern, das kann Wochen, Monate, oder Jahre sein/dauern. Es wird sich uns ganz individuell erschliessen, Zeit spielt dabei keine Rolle, bis wir es irgendwann verstehen und "verkörpern" mit unserem ganzen Sein.

Bis es in uns als Licht der Erkenntnis aufgeht, und mit der Wärme unseres Herzens verschmilzt.

Bis es

in uns

als Licht der Erkenntnis

aufgeht

und mit der Wärme unseres Herzens

verschmilzt.

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